marble DICE
Jürgen Faber
Wer bist du?
Ich bin Jürgen, der Gitarrist der Combo. Auch ich bin, wie Ally, in Dortmund geboren und habe dort meine ersten Banderfahrungen gemacht. Zunächst die Schüler-Band Twilight und dann Trugschluss (eigene Songs aus sämtlichen Musikrichtungen), da haben wir einige Bühnenerfahrungen sammeln können. Im Anschluss folgte eine Rockformation um den Bassisten Jürgen Peglau, mit sehr mäßigen Ergebnissen.
Danach war es eine geile Blues-Rock Formation namens HOT´N´NASTY um den genialen Gitarristen und guten Freund Malte Triebsch. In unterschiedlichen Besetzungen haben wir eine Menge Gigs absolviert und der Bekanntheitsgrad nahm kontinuierlich zu. Malte und ich haben acht Jahre zusammen in einer WG gewohnt und endlos gerockt. Mittlerweile ist HOT´N´NASTY eine der angesagtesten Blues-Rock Bands in Deutschland und einigen Teilen Europas. Danke, dass ich lange ein Teil davon war und dabei mit und von Malte viel gelernt habe!
Seit ´94 bin ich in Oldenburg und habe Sport, Biologie und Musik studiert. Seit dem Studium kenne ich Dirk, mit dem ich seit mehr als zwölf Jahren bandmäßig Musik mache. Erst in der Rockformation SLU, dann haben wir uns mit den meisten Songs dieser Formation, die aus unserer Feder stammten, unplugged in das Projekt MMG verselbstständigt und dort wieder Live-Gigs genossen. Lebensumstände zwangen diese kreative Formation jedoch dazu, sich neu zu orientieren. Meinem mittlerweile richtig guten Kumpel Dirk und mir war klar: „Es muss in jedem Fall wieder elektrisch rocken.“ Entsprechend haben wir uns auf die Suche nach Leuten gemacht, die vor allem Spaß haben …
Wie bist du bei marble DICE gelandet?
… somit sind Dirk und ich die ersten Mitglieder der Band marble DICE. Ally kannte ich aus einem Radio-Interview und ihrem Reptile Projekt. Eine unsägliche Job-Geschichte führte unsere Wege zusammen. Mein goldener Tipp war: „Lass uns zusammen Musik machen, alles andere wird sich finden.“ Somit war eine coole Sängerin mit ganz eigener Stimmfarbe, monstermäßig viel Kreativität in den Texten und vielen Bandideen für uns gewonnen. Vom Bandnamen über den EP-Titel, die Webseite, unsere Verknüpfung mit Tabea fürs Logo-Design, Texte, Songideen und so weiter … Ally! Glücklicherweise haben wir auch einen gemeinsamen Draht, wenn es darum geht, die Song-Idee des jeweils anderen voranzubringen. So bringe ich irgendwelche Gitarrenriffs vor und sie legt einen Text darüber, oder umgekehrt. Und Dirk am Bass? Kennt mich so lange, ist ein cooler Freund, gelernter Gitarrist und musiktheoretisch so fein gestellt …, wir spielen fast blind zusammen.
Bist du noch bei anderen kreativen Projekten aktiv?
Immer mal wieder Sessions mit Leuten aus der Musikerszene in Oldenburg, die uns dann hin und wieder auf die „Offene Bühne“ in der Kult-Kneipe Die Tränke führen. Da bin ich regelmäßig für den Soundmix zuständig, wenn dort musikalische Events angesagt sind. Aus dem Kontakt zu anderen Musiker:innen entstehen immer mal wieder Projekte …
Eigene Musikprojekte sind eher Aufnahmen, die experimenteller Natur sind. Dabei fummle ich mir irgendwelche Loops aus Garageband und ähnlichen Musikprogrammen zusammen und dabei spiele ich gerne alle Instrumente selber darüber. Gitarre, Bass, Schlagzeug und etwas Tasten. Irgendwann würde ich gerne noch Saxophon, Klarinette oder ein Streichinstrument lernen, um mehr Kreativität in diese Ideen zu bringen. Allerdings ist die Zeit begrenzt und sich zu verzetteln hemmt die kreative Ader … Leider fehlt mir eben schon jetzt die Zeit zum Üben eines Tasteninstruments.
Ich denke, dass die Kreativität uns Menschen ausmacht. Egal ob es sich um Holzarbeiten, Modellbau, Malerei, kreatives Schreiben, Töpfern und so weiter handelt, dabei geht es nicht generell um Kunst, sondern um den Ausdruck des Zusammenspiels der inneren Feen, Hexen, Druiden und Dämonen …
Hast du musikalische Vorbilder?
Damit habe ich mich immer schwer getan. Es gibt viele geniale Musiker:innen. Ob ein Rory Gallagher Blues spielt oder eine Candy Dulfer Funk-Jazz spielt, Barbara Dennerlein, Billy Cobham, Stanley Clarke, Stevie Ray Vaughn, Pink … da fallen mir unzählige Namen ein, ohne dabei für mich selbst eine stilistische Reihenfolge nennen zu können. Das hat für mich auch nichts mit Virtuosität zu tun. Das sind Momentaufnahmen, die mit der eigenen Verfassung zu tun haben. Die 6. Sinfonie (Pastorale) von Beethoven kann mir die Tränen in die Augen treiben, wenn ich in dem Moment offen bin für die Erhabenheit dieser vollendeten Genialität des Zusammenspiels, der berührenden Aneinanderreihung der Töne und der Dynamik … Dann ist Beethoven das Vorbild! Ebenso treffen mich die Töne und die Wucht von Dream Theater, die Gitarren von Santana, Zappa, John Petrucci, Paco de Lucia, Jukka Tolonen, Jan Akkermann, Al di Meola, die Worte eines Bob Dylan, Keziah Jones, Gregory Porter und so weiter. Da sind keine konkreten Vorbilder. Deshalb bin ich am Lagerfeuer wohl auch nicht zu gebrauchen. Ich kann nix aus dem Arm geschüttelt nachspielen, weil es keine direkten Vorbilder gibt. Mein Kumpel Dirk kann das; mein Vorbild!
Wie lautet dein Motto?
Lass den kreativen Teil aus dir raus! Wer Kreativität ausleben kann, ob im Job oder als Hobby ist in jedem Fall glücklicher!